Weiterbildung
Bauzeichner Weiterbildung
Kurze Vorstellung des Berufes Das um und auf dieses Berufes sind bautechnische Zeichnungen (Baupläne, Schalungspläne, etc.). Diese werden nach technischen Vorgaben erstellt. Darüber hinaus gehören oft die Abrechnung und die Materialbeschaffung zu den Aufgaben eines Bauzeichners. Die Kommunikation mit Auftraggebern, Lieferanten und Gewerken zählt ebenfalls häufig zu seinen Aufgaben. Die Organisation der Abläufe ist auch […]
Kurze Vorstellung des Berufes
Das um und auf dieses Berufes sind bautechnische Zeichnungen (Baupläne, Schalungspläne, etc.). Diese werden nach technischen Vorgaben erstellt. Darüber hinaus gehören oft die Abrechnung und die Materialbeschaffung zu den Aufgaben eines Bauzeichners. Die Kommunikation mit Auftraggebern, Lieferanten und Gewerken zählt ebenfalls häufig zu seinen Aufgaben. Die Organisation der Abläufe ist auch Bestandteil seines Tätigkeitsprofils. Für all diese Tätigkeiten ist es notwendig, die geltenden Gesetze, Vorschriften und Richtlinien zu kennen und anzuwenden. In den letzten Jahren sind die umwelttechnischen Bestimmungen immer wichtiger geworden. Jeder Bauzeichner muss zum Beispiel wissen, was eine UVP-Prüfung (Umweltverträglichkeitsprüfung) ist und wann diese zum Tragen kommt.
Welche Voraussetzungen gibt es für die Weiterbildung?
Bauzeichner arbeiten in Ingenieurbüros und Architekturbüros, bei Bauämtern oder in Unternehmen des Bauwesens. Der übliche Weg ist eine dreijährige Grundausbildung als Bauzeichner in einem dieser Unternehmen, die zum Handwerk, Handel oder zur Industrie gehören können. Die Schwerpunkte der Ausbildung können aus den Themen „Tief-, Straßen- und Landschaftsbau, Architektur und Ingenieurbau“ ausgewählt werden. Danach gibt es zwei Arten von Weiterbildungen, die auch häufig als Fernlehrgänge besucht werden können. In der Baubranche werden bei größeren Firmen diese auch intern angeboten. Fast alle Weiterbildungen für Bauzeichner sind meistens auch mit einer finanziellen Verbesserung verbunden. Bauzeichner können Seminare besuchen und sich so in einem speziellen kleineren und meistens auch zeitlich kürzeren Rahmen weiterbilden. Darüber hinaus stehen längerfristige Weiterbildungen zur Auswahl, die auch meistens mit einer beruflichen Höherqualifizierung zusammenhängen.
Sowohl für Weiterbildungen in Form von einzelnen Seminaren als auch für die Höherqualifizierung reicht die Ausbildung zum Bauzeichner und einige Jahre Berufserfahrung. Wird allerdings ein berufsbegleitendes Bachelor Studium angestrebt, ist das Abitur Voraussetzung. Dieses kann jedoch ebenfalls als Fachabitur berufsbegleitend erworben werden. In der Regel besteht dieses aus den Hauptgegenständen (Englisch, Deutsch, Mathematik) und dem jeweiligen Fachbereich. Nach Abschluss des Studiums stehen Führungspositionen offen.
Was sind die Themen/Inhalte der Weiterbildung?
Im kleineren Rahmen sind Seminare in den folgenden Bereichen möglich. Diese Art von Weiterbildungen ist aber auch für Nicht-Bauzeichner gedacht, um sich zusätzliche Kenntnisse anzueignen. Darüber hinaus können somit natürlich auch bereits bestehende Kenntnisse ausgebaut oder vertieft werden oder Kenntnisse aufgefrischt werden.
Baurecht,
Konstruktion,
CAD (Computer Aided Design),
Skizzieren technischer Objekte,
Facility Management,
Entwurfszeichnen oder
Freihandzeichnen.
Weiterführende und höher qualifizierende Ausbildungen befähigen zur Lehrkraft oder technischen Zeichner. Beide Qualifizierungen sind sowohl im Hoch- als auch Tiefbau möglich. Die Weiterbildung zum Hochbauzeichner basiert auf der Ausbildung zum Bauzeichner mit Schwerpunkt Architektur. Danach müssen einige Jahre Berufserfahrung gesammelt werden. Der Hochbau befasst sich mit Bauwerken über der Gebäudelinie (Türme, Geschäftsgebäude, Wohnhäuser, etc.). Natürlich schließt das auch Passivhäuser, Häuser mit SmartHome Technologie, etc. ein. Die Weiterbildung im Tiefbau befähigt Bauzeichner zur Planung, Organisation sowie Durchführung von Straßen-, Tief- und Landschaftsbauten.
Der Aufstieg zum Techniker ist zwar mit weitaus mehr Zeitaufwand verbunden, lohnt sich aber in fast allen Fällen mehr. Diese Ausbildung dauert zwischen zwei und vier Jahren. Je nachdem, welcher Lehrgang besucht wird und wie viel Zeit investiert werden kann, ist es möglich, folgende Abschlüsse zu machen:
Staatlich-geprüfter Techniker/Fachrichtung Bautechnik Schwerpunkt Ausbau
Staatlich-geprüfter Techniker/Fachrichtung Bautechnik Schwerpunkt Hochbau
Staatlich-geprüfter Techniker/Fachrichtung Bautechnik Schwerpunkt Betonbau
Staatlich-geprüfter Techniker/Fachrichtung Bautechnik Schwerpunkt Tiefbau
Vermessungstechniker
Darüber hinaus sind noch folgende Höherqualifizierungen möglich:
Technischer Fachwirt und
CAD-Fachkraft Fachbereich Bau.
Bauzeichner haben nach einigen Jahren Berufserfahrung die Möglichkeit, ein CAD-Büro zu eröffnen.
Welche Fähigkeiten/Soft-Skills werden benötigt?
Bauzeichner müssen geduldig, genau und sorgfältig sein. Darüber hinaus müssen sie ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen besitzen und mathematisches Verständnis mitbringen. Technisches Verständnis wird vorausgesetzt. Sie müssen sowohl selbstständig als auch im Team arbeiten können. Da der Bauzeichner mit vielen verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeiten muss, ist eine gute Kommunikationsfähigkeit unumgänglich. Er muss zuverlässig und präzise Anweisungen befolgen und Aufträge ausführen können. Gute Computerbasiskenntnisse werden vorausgesetzt. Die Bereitschaft zum fortwährenden Lernen muss ebenfalls vorhanden sein. Da sich gerade im technischen Bereich immer etwas ändert. Natürlich muss auch eine gewisse Begabung für technisches Zeichnen vorhanden sein.
Ist die Weiterbildung als Quereinsteiger möglich?
Ein Quereinstieg ist immer möglich. Die Berufsausbildung zum Bauzeichner dauert drei Jahre. Dabei handelt es sich um eine duale Berufsausbildung. Das heißt, der Auszubildende erhält in der Berufsschule die theoretischen Grundlagen des Berufs vermittelt. Im Lehrbetrieb erfolgt dann die praktische Ausbildung. Bauzeichner sind eher selten auf Baustellen tätig. Meistens erledigen Sie ihre Arbeit vom Büro aus.
Welche Aufgaben / Tätigkeiten übernimmt man später im Job?
Das hängt sehr von der Branche und dem jeweiligen Betrieb ab. Er führt Berechnungen durch, zeichnet Bau- und Schalungspläne. Erstellt Dokumente, die bei diversen Behörden eingereicht werden müssen. Erledigt Materialbestellungen und Abrechnungen. Sein Gegenüber sind häufig die Gewerken, Lieferanten sowie Auftraggeber des Baus. Skizzen und Dokumentationen runden seine Tätigkeiten ab.
Gibt es Spezialisierungen bei der Weiterbildung?
Die Möglichkeit besteht immer. Die Weiterbildung durch Einzelseminare ermöglicht meistens ein „Weiterkommen“ im momentanen Bereich. Darüber hinaus kann der Bauzeichner sich dadurch für eine andere höher qualifizierte Stelle im Unternehmen vorbereiten. CAD-Zeichner sind immer gefragt. Spezialisierungen werden vor allem dann interessant, wenn sich eine sehr viel bessere Höherqualifizierung erreichen lässt. Diese ist meistens zwar mit einigem Zeitaufwand und zunächst auch finanziellen Einbußen verbunden, rechnet sich aber langfristig auf alle Fälle. Staatlich geprüfter Techniker für den Hoch- oder Tiefbau oder Vermessungstechniker wären solche Qualifizierungen. Noch besser ist ein Studium im zweiten Bildungsweg. Allerdings muss sich jeder darüber im Klaren sein, dass dieses auf alle Fälle mindestens vier Jahre dauert. Ist kein Abitur vorhanden, muss mit nochmals zwei Jahren gerechnet werden. Dieses ermöglicht jedoch den Einstieg ins Management!
Kann die Weiterbildung Teilzeit und Vollzeit erfolgen?
Die Weiterbildung kann auch berufsbegleitend oder Vollzeit erfolgen. Berufsbegleitend bedeutet allerdings, dass diese meistens abends bis 22 Uhr stattfindet. Beim Fernstudium besteht oftmals Anwesenheitspflicht am Wochenende.
Mit welchem Einstiegsgehalt kann man rechnen?
Azubis bekommen im ersten Ausbildungsjahr ca. 750 Euro brutto pro Monat. Im dritten Jahr erhalten sie ca. 850 Euro brutto monatlich. Das Einstiegsgehalt beträgt ca. 2.200 Euro brutto im Monat. Später sind auch 3.200 Euro brutto monatlich möglich. Je nach Erfahrung kann das Gehalt auf mehr als 42.000 Euro pro Jahr ansteigen.
Wie sinnvoll ist die Weiterbildung, wie sind die Zukunftsaussichten?
Bauzeichner ist ein sehr traditioneller Beruf, der hohes Ansehen genießt und nach wie vor sehr im Trend liegt. Die Ausübung der Tätigkeit hat sich zwar stark im Laufe der Zeit geändert, die Aussichten sind aber nach wie vor hervorragend. Vor allem, wenn Weiterbildungen besucht werden, ergeben sich sehr gute Aufstiegschancen. Finanziell rechnet sich die Investition in die Weiterbildung auf alle Fälle.
Eine Umschulung ist eine Sonderform der Weiterbildung, wird aber in rechtlicher Hinsicht anders beurteilt. Diese Art der Weiterbildung ist für alle jene eine sehr sinnvolle Alternative, die aus der Baubranche kommen, einen Unfall hatten, eine Berufskrankheit haben oder einfach „körperlich nicht mehr können“. Im Fall einer Berufskrankheit oder eines Arbeitsunfalls sehen die Chancen eines beruflichen Neuanfangs nicht schlecht.
Wie stehen die Chancen für ältere Menschen nach einer Umschulung?
Wenn Menschen jahrelang körperlich schwere Arbeit verrichten, wird der Körper naturgemäß auch stark beansprucht. Die Umschulung zum Bauzeichner ist deshalb eine gute Alternative, da Bauzeichner, vor allem mit viel Hintergrundwissen, sehr gefragt sind. Allerdings muss fairerweise gesagt werden, dass heutzutage zunächst nur das übliche Anfangsgehalt gezahlt wird, trotz des Alters und der Erfahrung. Nur vereinzelt wird auch das bei der Bezahlung berücksichtigt.
Die Situation am Bau!
Die Baubranche an sich ist wie keine andere Branche von Fluktuationen aller Art und dem Wandel der Zeit geprägt. Zunächst hängen die baulichen Aktivitäten stark vom Wetter und der Politik ab. Durch die „berufliche Freizügigkeitsregelungen der EU“ ging der Trend zu Billigarbeitskräften aus dem Ausland. Momentan geht der Trend daher wieder zu heimischen Arbeitskräften. Dieser Trend hat nicht nur Deutsche, sondern auch Ausländer betroffen, die schon jahrzehntelange in Deutschland gelebt und am Bau gearbeitet haben und durchaus hervorragende Qualitätsarbeit geliefert haben. „Made in Germany“ ist auch auf dem Bau wieder hoch im Kurs! Das bewirkt natürlich auch, dass wieder verstärkt auf Umschulung und Weiterbildung gesetzt wird.
Wie stehen die Unternehmen selbst dazu?
In der Branche hat deutlich ein Umdenken stattgefunden. Unternehmen beginnen wieder, gute, zuverlässige Mitarbeiter, die durch einen Arbeitsunfall, eine Berufskrankheit oder gesundheitlich beeinträchtigt sind, weiter zu beschäftigen bzw. selbst andere Möglichkeiten für ihre langjährigen Mitarbeiter zu suchen. Vor allem das letzte Jahr hat gezeigt, dass es sinnvoll ist, heimische Unternehmen und heimische Arbeitskräfte zu fördern. Es gibt sogar einige wenige deutsche Familienunternehmen, die auch nach 100 Jahren noch immer gut im Geschäft sind. Sie haben dieses Gedankengut, Gutes zu halten und zu bewahren, nie aufgegeben. Darüber hinaus haben sie moderne Techniken in ihre Betriebsprozesse maßvoll integriert. Studien haben gezeigt, dass es gerade diese Unternehmen sind, die versuchen, Mitarbeiter mit Problemen zu halten und Weiterbildungen zu fördern.
Gibt es spezielle Fördermaßnahmen für diese Weiterbildung?
Achtung! Fördermaßnahmen müssen immer vor Beginn der Weiterbildung beantragt werden!
Manche Unternehmen übernehmen die Kosten entweder ganz oder teilweise für ihre Mitarbeiter, wenn die Weiterbildung berufsbegleitend erfolgt. Bei großen Betrieben ist auch der jeweilige Betriebsrat eine gute Informationsquelle. Einige Betriebe verfügen über eigene Mitarbeiterfonds. Menschen im Baugewerbe leiden oft an einer Berufskrankheit und benötigen daher die Weiterbildung oder Umschulung. Ein weiterer Grund für die Weiterbildung kann ein Arbeitsunfall sein. Die jeweilige Berufsgenossenschaft übernimmt die Kosten für den Unterhalt sowie den Lehrgang. Sind die körperlichen Beschwerden nicht berufsbedingt, ist die Rentenversicherung eine gute Adresse. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Betroffene bereits 15 Jahre lang einbezahlt hat.
Eine weitere Möglichkeit bietet das Jobcenter für alle jene, die arbeitslos sind oder denen die Arbeitslosigkeit bevorsteht.
Die Umschulung ist eine spezielle Form der Weiterbildung und wird auch oft so gesehen. Diese wird wie bereits vorab erwähnt, bei Krankheit oder Jobverlust schlagend. Welche Art der Förderung im jeweiligen Fall möglich ist, lässt sich beim Jobcenter erfragen. In vielen Fällen zahlt das Jobcenter eine Überbrückungshilfe, bis eine andere Stelle den Rest übernimmt. Bei Umschulungen kann es unter Umständen, das ist von Fall zu Fall verschieden, auch ein Umschulungsgehalt geben (Agentur für Arbeit). Erfolgt die Weiterbildung an einem anderen Ort als dem Wohnort und wird dort ein Quartier benötigt, geht es auch um Kost und Unterbringung. Fallen Fahrtkosten oder Kinderbetreuungskosten an, geht es auch um diese. Der Bildungsgutschein umfasst auch die Prüfungskosten, Kosten für Lernmittel wie Unterlagen, Bücher, etc. Bei Nicht-Bestehen der Prüfung ist das Jobcenter nicht verpflichtet, die Kosten für die Wiederholungsprüfung zu tragen. In vielen Fällen werden diese aber trotzdem übernommen. In den meisten Fällen ist es am besten, das Gespräch mit dem jeweiligen Sachbearbeiter zu suchen.
Tipp: Die Agentur für Arbeit zahlt unter gewissen Voraussetzungen eine Weiterbildungsprämie für bestandene Zwischen- und Abschlussprüfungen.
Für eine erfolgreiche Zwischenprüfung gibt es bis zu 1.000 Euro. Für die bestandene Abschlussprüfung werden sogar bis zu 1.500 Euro bezahlt.
Die Voraussetzungen dafür sind:
Die Weiterbildung begann nach dem 1. 8. 2016.
Die Schulung dauert üblicherweise mindestens zwei Jahre und
Schließt mit einem anerkannten Ausbildungsberuf ab.
Was genau darunter fällt, kann bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter erfragt werden.
Besteht die Möglichkeit eines Fernstudiums?
Weiterbildungsabschlüsse in der Baubranche werden immer gerne gesehen. Das Fernstudium ist eine gute Möglichkeit, sich berufsbegleitend einen akademischen Abschluss zu erarbeiten. Studiengänge, die für Bauzeichner interessant sind, sind das Bauingenieurwesen, Architektur, Baustellenmanagement sowie Vermessungstechnik. Zu den renommiertesten Anbietern in Deutschland für Fernstudien zählen ILS, SGD, die Fernakademie sowie Laudius. ILS bietet ein vierwöchiges kostenloses Probestudium. So kann ein erster Eindruck gewonnen werden und es ist leichter abzuschätzen, ob das Fernstudium machbar ist. SGD gilt als die renommierteste und älteste Fernschule Deutschlands und bietet ein sehr reichhaltiges Angebot. Die Fernakademie wurde 2019 als bester Anbieter von Fernstudien ausgezeichnet. Laudius verfügt über das umfangreichste Angebot unter allen Anbietern.
Tipp: Seit Ende 2019 wurde in vielen Handwerksberufen auch im Baugewerbe die Meisterpflicht wieder eingeführt. Die Ausbildung des Bauzeichners wird auch in vielen dieser Berufe angerechnet bzw. kann auch hier eine Weiterbildung von Interesse sein.
Zusammenfassung
Die Weiterbildungen für Bauzeichner sind sehr vielfältig und umfangreich. Die Weiterbildungen zur Lehrkraft und Techniker sind am schnellsten zu schaffen und auch relativ günstig im Vergleich zu anderen Varianten. Es kommt natürlich auch auf die persönlichen und familiären Umstände des Betroffenen an. Natürlich spielt auch die berufliche Situation eine entscheidende Rolle. Berufsbegleitend ist finanziell eine relativ sichere Sache. Mit Familie gestaltet sich die Weiterbildung schwieriger.